Fotografie: pexels |
Liebe Kathrin,
ich
danke dir von Herzen, dass du gleich zugesagt hast das letzte Türchen meines Herzensbande-ADVENTskalenders
mit Leben zu füllen. Seit meiner ersten Schwangerschaft verfolge ich deinen
Blog, deine wunderbaren Texte und Tipps sowie euer Familienleben. Besonders
dieses Jahr war es ja außergewöhnlich spannend mit eurer Auswanderung nach
Amerika in den Norden von New York – Hut ab! Ich freue mich auf deine Antworten
und dich als Bloggerin über „liebevolle Erziehung im modernen
Gesellschaftswahnsinn“ (wie du deinen Blog selbst beschreibst) dabei zu haben J
Tatsächlich
ist heute der 4. Advent und gleichzeitig Heilig Abend, dass heißt wir hatten
dieses Jahr die kürzest mögliche Weihnachtszeit und auch „weniger“ Zeit für
Weihnachtsvorbereitungen und -erlebnisse: Hast du es als „zu kurz“ empfunden
und was war für dich das Schönste an der Weihnachtszeit?
Da hier in New York sofort nach Thanksgiving (23.
11. 2017) die Weihnachtszeit eingeläutet wird, hatten wir einen vollen
Weihnachtsmonat und somit ausreichend Zeit, um ordentlich in Stimmung zu
geraten. Eine schöne Überraschung war die große Ladung Schnee Anfang Dezember,
die eine herrlich weihnachtliche Stimmung zauberte. Was mir hier außerdem gut
gefällt, sind die hübsch dekorierten und mit vielen Lichterketten behangenen
Häuserfronten. Genau mein Geschmack!
Und was
war das Schönste für deine Tochter und deinen Sohn?
Unsere Große (6 Jahre) hat seit drei Jahren auf
Schnee gewartet. Dementsprechend groß war die Freude bei ihr, als wir endlich
rodeln gehen konnten. Der Bub war ebenfalls schwer begeistert von der weißen
Pracht. Sie waren außerdem ganz aufgeregt, als wir unser Haus weihnachtlich
schmückten (haben wir in Deutschland nie gemacht) und wir es uns drinnen wunderbar
heimelig machten. Adventskalender öffnen, Duftkerzen anzünden, Baumschmuck
basteln, Plätzchen backen, Weihnachtsbücher lesen: Hier gab es das ganze
Weihnachtsprogramm. So viel Zeit miteinander und schöne Sachen erleben – das
fanden sie beide großartig.
Welche
Unterschiede zwischen der deutschen und der amerikanischen Weihnachtszeit habt
ihr wahrgenommen, was vielleicht am meisten vermisst?
Viele Amerikaner stellen bereits Anfang Dezember
ihren Weihnachtsbaum auf und sie schmücken wie gesagt gerne und teils echt
übertrieben ihre Häuser. Letzteres mag ich sehr. Dafür gibt es hier (außer in
New York City) keine Weihnachtsmärkte (entsprechend weder Glühwein, gebrannte
Mandeln noch Reibekuchen). Der Nikolaus kommt nicht, die Kinder öffnen keinen
Adventskalender und zünden keinen Adventskranz an. Zumindest in unserem Umfeld
nicht. Vermisst habe ich lediglich die typisch deutschen Weihnachtsleckereien,
aber ansonsten gefällt mir der Mix aus unseren gewohnten Bräuchen und der
amerikanischen Art Weihnachten zu feiern.
Was
gibt es an Heilig Abend bei euch zu essen? Deftiger Braten, Kartoffelsalat mit
Würstchen oder eine neue amerikanische Tradition?
Wir
feiern Heiligabend das erste Mal zu viert und es wird ein ganz besonderes
Weihnachtsfest, denn ich habe uns Plätze im Polar Express gebucht. In New
Jersey gibt es nämlichen einen Polar Express Zug (angelehnt an das gleichnamige
Buch), der zum Nordpol fährt. Da dieses Ereignis mitten am Tag stattfindet und
wir etwa eine Autostunde hinfahren, gibt es für uns wahrscheinlich nur
Fingerfood im Auto, um auf Deine Frage zu antworten. Dass Essen ist für mich
dieses Jahr absolute Nebensache. Keiner von den dreien weiß nämlich, was ich
geplant habe und so hoffe ich sehr, dass
diese Überraschung meine Liebsten allesamt vom Hocker reißt J
Nach
den Feiertagen steht bald das nächste Fest an: Silvester. Wie feierst du am
liebsten – im kleinen oder großen Kreis?
In Deutschland haben wir Silvester immer ganz klein mit
engen Freunden, leckerem Essen und vielen, lustigen Spielen gefeiert. Für
dieses Jahr habe ich noch gar keine Pläne – im Zweifelsfall genießen Thomas und
ich, einen romantischen Abend zu zweit.
Wenn
ich auf dein Jahr 2017, welches ich über deinen Blog mit Spaß verfolgt habe,
zurückschaue dann ist der Umzug in die USA mit allen neuen Hürden und Anfängen
für alle deine LeserInnen sicherlich sehr eindrücklich. Wie nimmst du das nun
im Rückblick wahr und welche Höhepunkte 2017 fallen dir spontan ein?
Die
Auswanderung war definitiv ein Höhepunkt, den kein anderes Ereignis toppen
kann. Im Grunde nahm dieser gewaltige Umzug das komplette Jahr 2017 ein
-
gedanklich, emotional und selbstverständlich auch physisch. Unsere Auswanderung
war aufregend, nervenaufreibend, anstrengend, aber auch eine der besten
Erfahrungen, die wir als Paar und als Familie sammeln konnten.
Rückblickend kommen mir der eigentliche Umzug und all die kleinen Anfangshürden schon sehr weit entfernt, irgendwie unwirklich und nur noch halb so schlimm vor. Es fühlt sich erstaunlich normal an hier zu wohnen. Wirklich beeindruckend wie schnell man sich an eine neue Heimat und Lebenssituation gewöhnen kann.
Hast du
schon neue Vorsätze oder Projekte für das neue Jahr, an denen du gerne arbeiten
würdest und wenn ja, welche?
Mal davon abgesehen, dass ich persönlich nicht viel
von guten Vorsätzen zum Jahresanfang halte, hat mich der Alltag mit den Kindern
und erst Recht unsere Auswanderung eines gelehrt: „Das Leben ist nicht planbar.“
Klar habe ich einige kleine Projekte für meinen Blog im
Kopf und es wäre schön, wenn ich wieder etwas mehr Zeit zum Schreiben fände.
Aber auch 2018 liegt mein Hauptfokus darauf, dass es jedem von uns vieren hier
in New York gut geht. Noch sind wir nicht 100%ig hier angekommen und Thomas ist
beruflich arg eingespannt. Dementsprechend fungiere ich als Bindeglied,
manchmal im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn es mir gelingt, uns gesund und
emotional stabil durch das Jahr 2018 zu
manövrieren, bin ich schon glücklich. Das ist im Grunde mein größtes Projekt.
Zwei
kurze Blicke in die Vergangenheit, die dich bis heute prägen:
Mit 19 reiste ich ein Jahr lang auf eigene Faust
durch Australien (ich hatte ein „Work & Travel Visum“ und arbeitete unter
anderem fünf Monate als Jilleroo (australisch für Cowgirl) mit Aborigines
zusammen auf einer Rinderfarm). Von 2008-2010 studierte ich in York
(Großbritannien) und kam mit meinem Master wieder Heim. Beides eventuell
ungeahnt gesetzte Grundsteine für unsere Auswanderung nach New York ;)
Was war
dein erster Berührungspunkt mit Attachment Parenting?
Die
Geburt meiner Tochter (2011) und das Gefühl sie immer bei mir haben und auf sie
aufpassen zu wollen, egal was die anderen dazu sagen.
Was
hast du als „Wichtigstes“ von deinen Eltern bis heute mit ins Erwachsenenleben
mitgenommen?
Diese
Frage musste ich zugegebenermaßen an meine drei älteren Geschwister
weiterreichen, weil mir dazu keine positive Antwort einfallen wollte. Unsere
Eltern waren hart, Schimpfe und Schläge standen an der Tagesordnung. Aber auch
sie konnten nichts dazu beitragen.
Es gibt
dennoch zwei wichtige Dinge, die mich meine Eltern gelehrt haben. Zum einen
hart zu arbeiten, was dahingehend positiv ist, dass ich nahezu alles, was ich
wollte, erreicht habe. Zum anderen wie furchtbar das Gefühl ist, nicht geliebt
zu werden. Mich prägte dieser Schmerz herb, er führte aber auch dazu, dass ich
es mit meinen Kindern gänzlich anders machen wollte. Ich kann die unschönen
Elternstimmen in meinem Kopf zwar nicht komplett ausknipsen, aber ich bin immerhin
ein guter Beweis dafür, dass Menschen, die in ihrer Kindheit geschlagen werden,
nicht zwangsläufig ihre eigenen Kinder schlagen.
Zum
Abschluss noch eine praktische Frage: Was ist deine schlagfertigste Antwort auf
„Du verwöhnst dein Kind aber sehr“?
Stimmt! Toll, oder? J
Kathrin |
Ich
danke dir für deine Zeit und die interessanten Antworten und wünsche dir
wunderschöne, besinnliche Weihnachten mit deiner Familie J
Alles
Liebe, Anne.
In einer Zeit, in der viele Aufgaben gleichzeitig erledigt werden müssen, kann es schwierig sein, alles unter einen Hut zu bekommen – sei es beim Vorbereiten von Feiertagen oder beim Schreiben einer akademischen Arbeit. Wenn es zu viel wird, könnte es hilfreich sein, eine hausarbeit schreiben lassen in Anspruch zu nehmen. Hausarbeit schreiben lassen ermöglicht es, sich auf andere wichtige Aufgaben zu konzentrieren, während Experten den akademischen Text professionell verfassen.
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