#Herzensban.de
Fotografie: unsplash/ pexels |
Es ist Sonntag Mittag, eine lange, volle, stressige und für
mich ungewöhnlich ärgerliche Woche (Ärger mit meinem Fortbildungsinstitut, Flyerbestellungsprobleme und andere Katastrophen) liegt hinter mir. Mein gefühlter Akkuladestand ist
auf Null und obwohl ich eigentlich eher der vor Motivation, Optimismus und
Tatendrang sprühende Typ bin, fühle ich mich heute sehr pessimistisch.
Mutter sein ist an manchen Tagen echt hart, ich glaube ihr
wisst, was ich meine. Mein Herzmädchen ist gefühlt die ganze Woche ständig am
Weinen und Unzufrieden-sein. Bald wird sie drei. Sie ist mitten in ihren bisher größten Autonomiebestrebungen. Jedes noch so kleine Detail
kann zur Zeit ihre Fröhlichkeit binnen Sekunden zum Einsturz bringen und mir
noch mehr Kraft abverlangen, dabei emphatisch, verständnisvoll und zugewandt zu
bleiben. Puh, wenn man selbst grad keine Ressourcen hat, ist das echt
herausfordernd, gefühlt unmöglich und ich schaffe es auch nicht immer in den
letzten Tagen.
Gepaart mit meinem eigenen Stress der Fortbildung und der
vielen parallelen Aufgaben ist bedürfnisorientierte Erziehung oder der Weg über
Beziehung zu meinem Kind viel herausfordernder geworden als in den ersten zwei
Jahren der „reinen“ Elternzeit. Wahnsinn, wenn ich mir bewusst mache, wie viele
Rollen ich innehabe: Ich, Mutter, Ehefrau, Hausfrau, Freiberuflerin (darin
schon unzählige), Fortbildende, Freundin, Tochter, Schwiegertochter,
Familienmanagerin… Wir Mamas sind ganz schön gefordert und wollen auch gern so
viel, viel für uns, für unsere Kinder, unsere Familie und am besten noch alles
richtig gut.
Heute reicht mir aber wirklich der Anspruch „Grad so.“ Heute
merke ich, dass ich mir, nur ich mir, wichtig sein muss. Ein Notfallplan muss
her. Wie bekomme ich wieder aufgepäppelt? Schließlich kann ich nicht wie früher
einfach mal ein paar Tage rumgammeln oder viel schlafen.
Ich überlege, was mich glücklich macht/ machen würde, was
mir hilft, wieder Kraft zu schöpfen. Mir fällt ein:
Raus! Einfach mal raus hier
Ich brauche einen Tapetenwechsel. Nur auf dem Sofa ausruhen
oder meine Lieblingsserie schauen, wenn das Herzmädchen schläft, bringt mir
gefühlt grad keinen Mehrwert. Ich muss mal raus hier.
Gedacht, getan. Sobald sie schläft mache ich einen
Spaziergang und es ist mir grad echt total wurscht, dass es wie aus Eimern
regnet. Unterwegs besorge ich mir etwas Leckeres zu essen (komplett wurscht, ob
es grad mal nicht vegan und zuckerfrei ist). Also laufe ich einfach, laufe und
laufe und komme zur Ruhe.
Schlafen
Während des Laufens merke ich: Ich muss unbedingt ins Bett
und schlafen. Den ganzen Tag in der Fortbildung sitzen, vorher und nachher mit
dem Herzmädchen spielen und abends dann bis spät in die Nacht arbeiten, ist
grad zu viel. Also mal eher ins Bett und/ oder Mittagsschlaf mitmachen. Das
mache ich auch prompt , denn das Herzmädchen schläft idealerweise immer noch
als ich zurück komme.
Nicht Arbeiten
Gestern habe ich eh nichts geschafft, viel zu erschöpft,
heute treffe ich die bewusste Entscheidung: das gesamte Pfingstwochenende
bleibt arbeitsfrei. Bis auf jetzt, denn das Schreiben tut mir grad gut und ich
sehe es nicht als Arbeit an J
Immerhin, selbst im tiefsten Tief liebe ich meine Arbeit immer noch! Trotzdem tut
es gut, nichts für die Arbeit zu machen. Keine Termine planen, absprechen, Netzwerken,
keine Webseite oder Facebook-Seite pflegen, kein Lernen, kein Kurs vorbereiten,
kein Beraten, kein…
Zeit mit Freunden
Am Abend kommen Freunde vorbei. Das haben wir lang nicht mehr
gemacht, einfach mit Freunden zusammensitzen, essen, reden und spielen. Das tut
gut und das Herzmädchen hat auch seinen Spaß. Perfekt, da fällt mir entspannen gleich
leichter.
Veränderung
Am Ende des Tages wird mir klar, dass es mir schon etwas
besser geht und mein Akku langsam wieder lädt. Dennoch wird mir bewusst, dass
ich mir mehr Zeit an der Akkulade-Station gönnen muss. Am besten sollte ich vor
Wochenbeginn bewusster kleine Pausen für mich einplanen oder mir einen Abend in
der Woche mit Freunden oder für Zeit für mich (baden, Spazieren gehen, lesen,
Film schauen…) frei halten. Denn im Eifer des Gefechts und in Anbetracht meiner
hohen Motivation und Liebe zu meiner Arbeit und zu meinem Kind, geht das bei mir
dann oft einfach unter. Ich werde das jetzt üben!
Wie ladet ihr euren „Akku“ wieder auf? Wie und wann nehmt
ihr euch Zeit für euch? Was hindert euch daran?
Eure (aufladende) Anne
PS: Wenn euch mein Artikel gefallen hat, dann freue ich mich über Liken und Teilen :)
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