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In der Vorbereitung meines ersten Elternseminars für Herzensbande war es mir wichtig neben den praktischen
Übungen und der gemeinschaftlichen Erarbeitung der Unterschiede zwischen Erziehung und Beziehung auch einen knackigen,
aber aussagekräftigen Input zu geben. Ziel des Seminars ist es Eltern oder auch Fachpersonal einen Impuls zu geben, ihr möglicherweise klassisch erzieherisches Handeln (Gehorsam) zu überdenken und die Möglichkeiten für Arbeit in Beziehung (Kooperation) zu eröffnen. Dafür habe ich alles zusammengetragen,
was für mich ´Beziehung statt Erziehung` ausmacht und wie die Umsetzung dessen
gelingen kann. Denn letztlich soll es kein schönes Konstrukt, sondern im Alltag anwendbar sein.
Dabei habe ich drei Eckpfeiler, welche meiner Meinung nach
die Basis des beziehungsorientierten Umgangs ausmachen, herausgearbeitet:
Gleichwertigkeit
Vertrauen
Kooperation
Im Gegensatz zur
Erziehung, bei welcher immer ein Machtgefälle zwischen Erwachsenem und Kind
vorzufinden ist, zeichnet sich Beziehung durch Gleichwertigkeit aus. Das Machtgefälle fehlt und damit ist die
beste Basis für ein gewaltfreies Miteinander geschaffen. Liebe, Annahme,
Respekt und Wertschätzung gehören für mich genauso dazu wie auch der Umgang und die
Kommunikation aller Beteiligten auf Augenhöhe.
In der Umsetzung bedeutet dies zum Beispiel, dass jede
Stimme zählt. Sowohl Erwachsene als auch Kinder können ihre Meinung frei äußern und haben ein Mitspracherecht. Die Meinung des anderen wird auf der
Grundlage dessen, dass auch Kinder in ihren Ansichten ernst genommen werden,
akzeptiert.
Kinder genauso ernst zu nehmen wie wir Freunde, Kollegen,
Ehepartner ernst nehmen setzt Vertrauen
voraus. Vertrauen in das Kind als einzigartige Persönlichkeit, welche so
wie sie ist, genau richtig ist. Es bedarf keiner Erziehungsziele und Pläne das
Kind zu verändern, denn es möchte sich aus sich heraus selbst entwickeln, mit
den Eltern kooperieren und in Gemeinschaft einfügen. Katharina Saalfranks „Du
bist ok, so wie du bist“ ist hier ein guter Leitsatz und zeigt die
Bedingungslosigkeit mit welcher Vertrauen einhergeht.
Im Alltag bedarf es dafür, wie ich finde, vor allem Mut. Mut
zu vertrauen, Mut vorzuleben und nicht zu erziehen, Mut zu Alternativen und Mut
vor anderen für den eigenen Weg einzustehen. Besonders hilfreich finde ich
aber, sich Wissen zur Entwicklung und Bedürfnissen von Kindern, also dem
entwicklungspsychologischem Hintergrund, „zuzulegen“: zu lesen, sich
auszutauschen oder sich Beratung einzuholen. Denn mit dem Wissen zu den Motiven
und Beweggründen von Kindern für bestimmte Verhaltensweisen (z.B.: Lächeln als
Mittel der Beschwichtigung und nicht wie oft angenommen als Nicht-ernst-nehmen des Erwachsenen) wird Vertrauen in die kindliche Entwicklung
und Kooperationsbereitschaft viel einfacher.
Gerade die Kooperation
ist für die praktische Umsetzung von gleichwertigen Beziehungen essentiell.
Denn Kooperation ist prinzipiell freiwillig und funktioniert nur gemeinsam.
In der Umsetzung mit Kindern bedeutet das in erster
Linie ganz viel (positive) Kommunikation. Also reden, reden, reden und
besonders erklären. Kinder können viele Überlegungen, die wir haben oder
Erklärungen (warum zum Beispiel etwas kaputt gehen kann) ohne unser Erklären nicht
verstehen. Sie sind noch nicht so umsichtig oder vorausschauend und benötigen
daher unsere (kommunikative) Begleitung. Natürlich ist Kommunikation hier nicht
einseitig gemeint, sondern ganz klar als Dialog. Auch wenn ich Erklären als
eines der wichtigsten Elemente sehe, ist Gespräch und Austausch genauso
wichtig. So können wir nämlich verstehen, warum Kinder Dinge so tun und nicht
anders oder warum ihnen bestimmte Sachen wichtig sind.
Insgesamt geht es also darum positive und konstruktive Familienbeziehungen zu gestalten und dies indem unterschiedliche Bedürfnisse und Verantwortlichkeiten aller verbunden werden. Wichtig ist dabei, dass je jünger das Familienmitglied ist, die Bedürfnisse mehr Vorrang in der Abwägung haben.
Insgesamt geht es also darum positive und konstruktive Familienbeziehungen zu gestalten und dies indem unterschiedliche Bedürfnisse und Verantwortlichkeiten aller verbunden werden. Wichtig ist dabei, dass je jünger das Familienmitglied ist, die Bedürfnisse mehr Vorrang in der Abwägung haben.
Im Seminar gehe ich noch umfangreicher auf die praktische Umsetzung ein und gebe viel Raum für Beispiele aus dem Alltag sowie Austausch oder Fragen.
Wer hat Lust auf das Seminar? Hier geht es zum Elternkurs!
Wer hat Lust auf das Seminar? Hier geht es zum Elternkurs!
Eure Anne
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Leseempfehlung:
http://www.herzensban.de/2016/11/wieviel-erziehung-braucht-mein-kind.html
Katharina Saalfrank: Was Kinder brauchen
D. Graf, K. Seide: Das gewünschteste Wunschkind. Der entspannte Weg durch Trotzphasen
http://kraetzae.de/erziehung/erziehen_ist_gemein/
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