Fotografie: Anne Siedentopf |
Am Silvesterabend saßen wir in gemütlicher Runde mit
Freunden zusammen und haben - auch wenn keiner von uns daran
glaubt -Bleigießen gemacht, um dem Australier in unserer Runde diese Tradition zu zeigen. Also
saßen wir da, ließen das Blei auf dem Löffel heiß werden, warteten bis es schmolz
und warfen es dann in das kalte Wasser, um zu sehen, was daraus entsteht. Da kamen schon lustige Gebilde heraus und die
Interpretationen waren noch lustiger, regten aber auch zum Nachdenken an. Mein „Ergebnis“
könnt ihr oben sehen und wir waren uns alle schnell einig, dass das einem
Herzen sehr ähnlich sieht. Ich sah darin, dass unsere Herzensbande ergrünen wird, nachdem wir 2016 den Samen gesetzt hatten. Eine schöne Übertragung auf das Geschäftsleben habe ich auch hier gefunden.
Es war eine schöne Zeit gemeinsam um den Tisch zu sitzen und
das Schönste daran war, dass jeder reihum, von seinem Jahr berichtete und auf
das neue Jahr einen Ausblick gab mit allen Hoffnungen, Wünschen, Träumen und Plänen.
Diesen Zauber des Neuanfangs liebe ich sehr an Silvester. Auch wenn sich
nüchtern gesehen nicht viel an unserem Leben ändert, bietet der Jahreswechsel
eine willkommene Zäsur, einen bewussten Punkt um Innezuhalten und Dinge neu
anzugehen.
Als ich dran war stammelte erzählte ich auf Englisch,
was mein Jahr 2016 bewegt und gefüllt hatte. Neben einem weiteren tollen Jahr
mit meinem Herzmädchen und meinem Mann hatten die meisten Punkte mit meiner
beruflichen Entwicklung zu tun. Denn wie schon lange von mir gewünscht, habe
ich nun endlich das Gefühl meine Berufung gefunden zu haben. Ich sehe es als
großes Glück an, Eltern als Familienberaterin zu unterstützen ihre Kinder
frei, respektvoll und gleichwürdig aufwachsen zu lassen und auch noch über
diese Themen zu bloggen zu können.
Zu Beginn des Jahres startete ich meine Zusatzausbildung zur
Kinder-, Jugend- und Familienberaterin (welche ich in knapp einem Monat abschließen
werde!) und erkannte mithilfe meiner Lesesucht von bedürfnis- und beziehungsorientierten
Blogs und den Austausch in solchen Gruppen, was ich gerne tun wollte. Das ist
soooo ein Riesengeschenk! Ich danke Gott echt, dass alles so wunderbar
zusammenpasst und ineinandergreift und ich danke meinem Mann, der mich bei all
dem unterstützt.
Das Jahr begann also voller Tatendrang! Denn Anfang 2016 fand ich in Yvonne jemanden, der
meine Träume und Auffassungen teilte und somit jemanden, der mit mir in das
Abenteuer Selbstständigkeit starten wollte.
Unsere Ausbildungen liefen gut an und so begannen wir
allmählich einen Namen für unser Vorhaben zu suchen, den technischen Support
auszuwählen, die Webseite aufzubauen, erste Kunden zu beraten. Das füllte die
erste Jahreshälfte ziemlich wunderbar. Nie kamen wir so schnell voran, wie wir
gerne wollten ;) Aber dafür leben wir mit unseren Kindern so
beziehungsorientiert, wie uns das wichtig ist.
Die Vision war ein Riesenantrieb und neue Ideen reiften. So
auch die Idee mit dem Blog. Das war und ist vor allem mein Baby, denn Yvonne
bekommt ja bald ein zweites und dann gibt es bei uns bestimmt auch wirklich was
über Windeln zu lesen, denn dann sind wieder welche im Härtetest.
Die zweite Jahreshälfte war also gefüllt mit der
Vorbereitung für den Blog und dem Blogstart. Dieser ist nun vier Monate her und
ich habe noch viele Ideen und nur einen Bruchteil von dem geschafft, was ich
mir vorgenommen hatte. Die Vorbereitungen für die Hochzeit meiner besten
Freundin (ich habe übrigens noch eine zweite: nur damit ihr Bescheid wisst ;) ), mein überraschender Minijob in der Patientenberatung,
Beratungskunden, Fortbildung, Vorbereitung der Selbstständigkeit und nun der
fehlende Kindergarten stellen mich vor zeitlich ungeahnte Herausforderungen.
Dennoch möchte ich dies nicht missen! Denn auch wenn ich in meinem Leben
gefühlt noch nie so viel gearbeitet habe, war ich gleichzeitig - seit ich in
der Arbeitswelt bin - noch nie so glücklich. Ich liebe diese Flexibilität und
die Möglichkeit Mama-Sein und meine beruflichen Träume zu verbinden.
So war also mein altes Jahr, das wunderbare 2016, welches
mir unerwartete Entwicklungen beschert und mir eine Zukunftsvision gegeben hat –
DANKE!
Das Jahr 2017 beginnt gerade sich langsam in mein
Bewusstsein zu schleichen und auch wenn es zum Großteil noch sehr nebelig und
unklar vor mir liegt, gibt es ein paar konkrete Vorhaben, die ich habe.
Zuerst fällt mir da natürlich der Abschluss meiner
Ausbildung ein. Ich werde die Fortbildungswochenenden echt vermissen, freue
mich aber auch auf den Abschluss und die Möglichkeit dann mehr Zeit zu haben
und „richtig“ durchstarten zu können mit den Beratungen. Gern möchte ich auch
mehr online-Beratungen anbieten und vor Ort hier in Dresden einen guten Beratungsort
finden. Der Traum von den ganz eigenen Räumen wird noch etwas warten, aber
darauf bin ich in den nächsten Jahren auch gespannt. Kooperationen entwickeln
sich bereits und ich möchte noch mehr netzwerken. Ich bin begeistert wie Internet
und Facebook dabei helfen schnell Anschluss zu finden.
Von meinem Mann motiviert möchte ich zudem noch eine weitere
Fortbildung als Mediatorin machen, um auch Paaren in Krisen- und Trennungszeiten
beziehungs- und bedürfnisorientiert helfen zu können.
Mein größter Wunsch ist aber vor allem mehr Zeit zum
Arbeiten, für Recherche für Blogartikel, für Vorbereitungen und Ideen. Das
bedeutet, dass ich meine Organisation überdenken muss, besonders jetzt ohne
Kindergarten. Damit stehe ich in den Startlöchern und habe bereits meine liebe
Schwiegermutti für einen Vormittag in der Woche gewinnen können. Ein paar
andere Ideen habe ich auch. Ich bin gespannt, wie sich alles findet.
Inhaltlich dürft ihr in 2017 weitere Buchrezensionen
erwarten und ich möchte eine Interviewreihe starten und insgesamt mehr
Interviews führen, vor allem zu dem Thema beziehungsorientiert „Erziehen“ mit Glauben,
und auch gern ab Sommer Webinare bzw. Kurse hier vor Ort anbieten.
2017 wird also gleichermaßen spannend, voller
Herausforderungen und Möglichkeiten zu Wachstum sowohl für mich als auch für
den Blog bieten – ich hoffe ihr begleitet mich auf meiner Reise!
Was wünscht ihr euch noch für Themen oder Angebote in diesem Jahr hier bei mir?
Frohes neues Jahr, eure Anne.
Hallo Anne,
AntwortenLöschenmich würde interessieren wie du mit Kindern bzw. Eltern umgehst die einen ganz anderen Erziehungsweg gehen als ihr. Kannst du Dinge die du persönlich schlimm findest komplett ignorieren oder beschäftigt dich das dann sehr? Versuchst du den Eltern. Tipps zu geben oder den Kindern zu"helfen" (mit ein paar netten Worten beispielsweise).Was machst du, wenn andere Eltern dein Herzmädchen nach ihren Vorstellungen ungefragt "miterziehen"? Beispielsweise sie zum entschuldigen/teilen zwingen wollen oder ihr etwas wegnehmen was sie auf dem Spielplatz einem anderen Kind genommen hat?
Was für einen Autositz habt ihr und warum?
Wie geht es Kindergartenmäßig aber auch später schultechnisch bei euch weiter?
Ich begleite dich sehr gerne! Viel Erfolg und Toi toi Toi das alles so klappt wie du dir das vorstellst!
Viele Grüße!
Liebe alhena,
AntwortenLöschenich freue mich, dass du bei mir mitliest und danke für deine lieben Worte :)
Vielleicht zu der "einfachen" Frage zuerst: dem Kindersitz.
Wir haben derzeit einen Cybex Sirona. Das ist ein Reboarder und kann bis zum 4. Lebensjahr genutzt werden. Aufgrund der Vorteile haben wir uns für einen Reboarder entschieden. Ich hatte mich damals durch die Testergebnis-Liste des ADAC gewühlt und fand den Vorteil der guten Seitenchrashergebnisse toll, da es ja nicht nur Frontalunfälle gibt. Der Sitz hat nämlich seitlich einen kleinen Arm zum Abfedern. Auch sonst ist er sehr praktisch, scheint bequem und man kann ihn drehen und hoch und runter stellen. Bis jetzt haben wir keine Nachteile feststellen können, außer dass man ihn nicht nach vorn auf den Beifahrersitz bauen kann. Aber das war jetzt auch noch nie wirklich ein Anliegen von uns.
Kindergartenmäßig sind wir gerade noch in der Findungsphase. Ich habe mich jetzt mit unserer damaligen Nummer 1 auf der Liste in Kontakt gesetzt und würde dort gern mal einen Tag hospitieren gehen, um einen realistischen Einblick zu bekommen. Sollte es dort so gut sein wie erwartet, werden wir wohl warten, ob irgendwann unverhofft außer der Reihe was frei wird. Zunächst möchte ich jetzt erstmal in den Rockzipfel hier in Dresden wieder fahren 1-3mal die Woche und bekomme einmal am Vormittag Unterstützung von meiner Schwiegermutti, wofür ich ihr sehr dankbar bin.
Mit Eltern, die einen ganz anderen Weg gehen (unter ganz anders verstehe ich jetzt mal zumindest nicht schlagen oder mutwillig anschreien - also das Mindestmaß an gewaltfreier Erziehung), gehe ich sehr offen um. Privat wie auch beruflich kann ich erstmal gar kein Urteil fällen, denn meist weiß ich ja nicht genug. Es gibt so viele Umstände, warum Eltern so und so reagieren (auch Situationen, die ich manchmal sehe und mich traurig machen - genauso wird jemand aber auch mal mich mit Kind beobachten und so denken, weil ich einfach mal einen schlechten Tag habe) und es gibt so viele unterschiedliche Kinder mit vielen unterschiedlichen Bedürfnisse, Temperamenten und Liebessprachen. Daher bin ich offen, höre zu, frage freundlich nach und manchmal sage ich dann: ich habe eine Vorschlag, eine Überlegung zu machen oder erzähle, wie ich in dieser Situation reagiere. Hinweis auf entwicklungspsychologische Fakten sind auch manchmal hilfreich. Die ganze Zeit über bin ich sehr dran an meinem Gesprächspartner und schaue, was er gerade "vertragen" kann. Denn noch nicht jeder Elternteil ist offen für eine solche Entwicklung, denn die muss er selbst wollen, ich kann nur einen Input geben.
Je nach Situation kann mich das dann schon beschäftigen. Inzwischen versuche ich aber wirklich sanft ins Gespräch zu gehen und wenn etwas gravierendes ist, dann kann ich auch klare Ansagen machen, denn sonst wüsste ich, dass ich es als Versäumnis gegenüber dem Kind immer mit mir herumschleppen würde.
Wenn wiederum andere versuchen mein Mädchen zu erziehen, bin ich natürlich eher proaktiv und sage auch etwas. Zuerst schaue ich aber immer nach dem Herz des anderen, macht er das aus Prinzip, will er etwas durchdrücken oder versucht er ihr einfach aus der eigenen Erfahrung heraus oder aus einer positiven Auffassung von z.B. gegenüber Entschuldigen meinem Kind dies nahe zu legen. Denn je nach dem ist auch meine Reaktion eine andere. Oft reicht schon der Satz meinerseits: „Das … ist uns nicht wichtig. Wir sind der Auffassung das Vorleben reicht.“ Oder so etwas wie „Bei uns muss keiner Aufessen“ (in einem freundlichen Ton).
Beim Wegnehmen oder anderen Spielzeugsituationen versuche ich einfach viel zu erklären, manchmal auch dem Herzmädchen in der Hoffnung, dass die andere Mutter zuhört und vielleicht ihre Haltung überdenkt.
Ich danke dir für deine vielen Fragen und werde diese zum Anlass nehmen über weitere Blogthemen nachzudenken :)
Liebe Grüße und alles Gute dir, Anne.