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Vorhaben "liebevolle Kindergartenbetreuung mit familiennaher Anbindung" gescheitert!
Dass kleine Kinder in erster Linie zu ihren Eltern oder
engsten Bezugspersonen gehören, war für mich schon immer klar. Aus diesem Grund
gab es auch keine Frage, dass ich mit dem Herzmädchen 2 Jahre zu Hause bleiben
würde und wir danach eine liebevolle Betreuung für die Stunden suchen
würden, die wir als Eltern zum Arbeiten brauchen. Soviel Betreuung wie nötig und so viel Familie wie möglich.
Vor und nach der Geburt haben wir uns daher wirklich
viele Kindergärten angeschaut und ich hatte das Gefühl als Pädagogin hinter die
Fassade schöner Worte und Konzepte schauen zu können und so landeten zwei Favoriten auf unserer Liste beim Kita-Amt. Neun Monate vor dem gewünschten Beginn hatten wir dann
erfahren, dass einer der beiden einen Platz für unser Mädchen hatte. Wir freuten uns und schauten der Betreuungszeit positiv entgegen.
Im Juli dieses Jahres begann die Eingewöhnungszeit. In einem
Vorgespräch wurde alles noch mal erklärt und auch ich konnte der
Bezugserzieherin über mein Herzmädchen
erzählen. Wenige Details ließen mich aufhorchen, aber mir war klar, dass ich ein paar kleine Abstriche im Sinne von Gruppendynamik, Arbeitsabläufen und anderen pädagogischen Auffassungen machen müssen würde.
So
ging es also los. Wir besuchten die Einrichtung in der ersten Zeit immer für
1,5 Stunden zum Spielen und gingen dann geschafft und voller neuer Eindrücke
nach Hause. Ich sah wenige Situationen, die ich mir pädagogisch anders wünschen
würde - 70-80% waren sehr gut, liebevoll und beziehungsorientiert. Mit
diesem Prozentsatz war ich zufrieden, weil ich ihn auch für realistisch hielt. Mama, Papa, Oma, Opa, Tante - jeder ist anders und das ist gut so. Viele Studien zeigen, dass Kinder viel an sozialer Erfahrung mitnehmen,
wenn sie unterschiedliche Menschen kennen lernen können und das Herzmädchen ging auch gerne hin.
Wir nahmen uns viel Zeit für die Eingewöhnung (fast 3 Monate). Nach den ersten gemeinsamen Wochen dort und der anschließenden Ausdehnung der Betreuungszeit, war es ein besonders schöner Moment für mich als das Herzmädchen selbst entschied am nächsten Tag mit Mittagsschlaf machen zu wollen. Das war 2 Monate nach Beginn. Für mich war das ein großer Vertrauensbeweis von ihr gegenüber den Erzieherinnen, da sie sonst im Bett nur mit mir und stillend einschlief.
Die Gestaltung und Länge der Eingewöhnung war trotzdem nicht
der Verdienst des Kindergartens. Das habe ich mir etwas erkämpft, wenn auch sehr freundlich und diplomatisch. Ich merkte nämlich, wie sie die Eltern gern
relativ schnell aus dem Kitabetrieb heraushaben wollten und wie die anderen Eingewöhnungen rasend schnell innerhalb von 1-2 Wochen absolviert wurden. Auch gerade deswegen zog ich das Tempo
nicht an, denn das bedeutete für das Herzmädchen immer neue Eindrücke: neue Kinder, neue Eltern und gebundene Energie der Erzieherinnen für die Eingewöhnungen.
Die Entscheidung, dass sie in einen Kindergarten gehen wird, war unsere, umso wichtiger war es mir, dass sie das Gefühl hatte einen Teil davon bestimmen zu können. Daher habe ich das mit dem Mittagsschlaf auch ihr überlassen. Die Erzieher hätten nicht gewartet bis sie von
alleine mitschlafen wollte, sie signalisierten stetig, dass dies unsere Entscheidung sein sollte. Dennoch habe ich diese Anzeichen und dieses
Verhalten immer auch unter dem Aspekt gesehen, dass es wohl nur wenige Eltern
gibt, die so viel Zeit einplanen und auch die Herausforderungen dieses neuen Lebens für die Kinder im entwicklungspsychologischen Kontext sehen. Die Einschätzung der Erzieherinnen war für mich aber unerheblich, denn ich wollte auf mein
Kind hören und alles sanft und steigernd gestalten.
Nach knapp drei Monaten fingen die Erzieherinnen an, uns
verstärkt die Rückmeldung zu geben, dass unsere Tochter so ganz anders als
andere Kinder wäre, dass sie die einzige ist, welche sich nicht einfügt und dass sie sich generell eben schwer in die Gruppe einfügen würde. Am Anfang habe ich
diesem Thema gar nicht so viel Bedeutung beigemessen und auch signalisiert,
dass das für uns als Eltern nicht so schlimm ist und wir sie nehmen wie sie
ist, wir das aber selbst nicht so erleben. Dennoch bekamen wir ständig zu hören, dass unser Kind sich nicht verhielt, wie es erwartet würde und das so nicht akzeptabel sei.
Parallel dazu wurde mir auch immer öfter signalisiert, dass
es nicht so gern gesehen ist, dass sie so oft Mittagskind sei. Dies solle doch
etwas besonderes bleiben. Jetzt fühlte ich mich also schon schlecht, wenn ich mein Kind zeitiger abholte - ist es nicht eher meist andersherum? Und mit welchem Recht darf sich die Kita einmischen, wie lange man sein Kind hinbringt und dass das ja auch für die anderen Kinder ein falsches Signal sei? An dieser Stelle begann für mich die Grenzüberschreitung: meine elterlichen Entscheidungen wurden nicht akzeptiert und ständig infrage gestellt. Ich wusste nicht, dass ich mit der Kita nun auch einen dritten Erziehungsberechtigten einkaufte, statt eines Dienstleisters für Kinderbetreuung! Noch weniger daran konnte ich verstehen, dass die Erzieherinnen dies kritisch sahen, eigentlich müsste es doch eine Erleichterung für sie sein. Zumal wir trotzdem aus
Solidarität zu den anderen Eltern und dem Betreuungsschlüssel den Stundenhöchstsatz bezahlt haben, den wie NIE ausnutzen.
Ein weiterer beunruhigender Punkt war, dass ich während des Hinbringens, Abholens und Wartens Beobachtungen im Kindergartenbereich machte, die mich sehr
traurig und nachdenklich machten. So nachdenklich, dass ich sogar überlegte das
Herzmädchen am Ende der Krippenzeit in eine andere Einrichtung zu bringen.
Einmal
sah ich eine Erzieherin, die ein Kind beim Essen (welches wahrscheinlich nicht
„hörte oder folgsam“ war) an den Schultern packte, schüttelte und anschrie.
Diesen Vorfall meldete ich der Leiterin, welche sich auch sofort auf
meine Seite schlug und versicherte, dass dies ein absoluter Einzelfall sei. Das glaube ich ihr
auch bis heute, dennoch denke ich, konnte
diesem Verhalten nur Tor und Tür geöffnet werden, weil die Haltung gegenüber
Kindern in der Einrichtung eine sehr erziehende und tadelnde ist und Kinder leider nicht als
gleichwürdig gesehen werden. So
beobachtete ich auch, wie Kinder weinend neben Erzieherinnen standen und sich keiner kümmerte, wie Kinder gescholten und ständig mit (aus meiner Sicht)
unnötigen Regeln konfrontiert wurden.
Da ich als Pädagogin viel nachdenke, reflektiere und
Probleme wälze, habe ich monatelang immer wieder versucht objektiv,
unvoreingenommen und nicht vorschnell Urteile zu fällen. Ich habe viel mit der
Erzieherin des Herzmädchens gesprochen und versucht meine Sichtweise auf
Kinder, auf mein Kind und „Erziehung“ zu erklären. Dennoch (irgendwie taucht
dieses Wort in diesem Text ständig auf) wurden ich und mein Mann wohl letztlich
als unfähige, pädagogisch unwissende, laissez-faire Eltern betrachtet. Denn in
den letzten Wochen wurde zumindest so mit uns gesprochen, umgegangen und oder uns so
angeschaut. Von den Blicken, die sich die Erzieherinnen untereinander zuwarfen,
wenn sie mich sahen, will ich gar nicht erst sprechen. Ich fühlte mich zunehmend
unwohl, wollte nicht hin oder schnell wieder weg. Ich hasse es (und
dieses Wort benutze ich eigentlich nie) wenn Menschen urteilen, ohne den
anderen zu kennen, mit ihm zu sprechen oder wirkliche Einblicke zu haben! Jeden Tag bekam ich von einer anderen Erzieherin
(wohlgemerkt meine ich jetzt nicht die Krippenerzieherinnen, die mich kannten, sondern einfach
Erzieher die mich auf dem Gang sahen) andere Sprüche zu hören, wurde offensiv
im Umgang mit meiner Tochter beobachtet, mit Blicken gestraft oder es wurde in meinen Umgang mit meinem Kind eingegriffen. Nun sollte wohl auch ich erzogen werden...das Pausengespräch unter den Erzieherinnen konnte ich mir lebhaft vorstellen!
Das „Problem“, weshalb ich soviel Möglichkeit zu Gesprächsstoff und Beobachtungen gab, war das Anziehen nach dem Abholen. Der
Einrichtung ist es wichtig, dass die Eltern nach dem Abholen sofort das Kind
umziehen und dann das Haus bzw. Gelände verlassen (versicherungstechnische und
organisatorische Gründe). Für mich war es nicht absolut schlüssig und daher
schwer authentisch vertretbar, aber ich habe das jeden Tag erklärt und mein
Bestes gegeben, dass wir loskommen.
Lange war das gar kein Problem, nun kam
aber vor ca. 3 Wochen der Punkt, dass das Herzmädchen erstmal herumrennen und herumschauen wollte (sie ist ja sonst nicht im Kitabereich). Für mich wäre das
vollkommen ok gewesen mit ihr zu herumgehen, aber da waren ja diese strafenden Blicke der Erzieherinnen... Also redete und redete ich, lockte und bestach sie und nahm sie
auch zweimal gegen all meine Überzeugungen einfach schreiend und strampelnd mit
zurück in die Garderobe. Was mir hätte klar sein müssen, dass machte es für den
nächsten Tag umso schwieriger und wir waren in einer schrecklichen Schleife gefangen,
die ich natürlich unterbrechen wollte.
Also stellte ich mich ruhig (wie bei
anderen Situationen sonst auch) in den Gang
und wartete, dass sie selbst zurückkam. Prompt in diesem Moment kam zufällig ihre Erzieherin vorbei und meinte, dass es doch besser wäre, wenn sie jetzt hier wäre.
Ich erklärte, dass ich es gerade anders versuchen wolle und sie fragte mich, ob
ich es ok fände, meinem Kind hinterherrennen zu müssen. Ich sah kein Problem darin meinem Kind auch mal nachzugehen. Diese Antwort fand sie überhaupt nicht erfreulich und wies mich daher darauf hin, dass
meine Tochter gerade an der Werkbank sei und sie dort nichts anfassen dürfe und das
müsse ich durchsetzen (wohlgemerkt: offenes Konzept und mitten auf dem Gang
steht etwas, was die Kinder nicht alleine anfassen dürfen). Tja, was nun? Ich
ging hin und das Drama begann sofort. Meine Lösung war dann einfach ohne Jacke
und Co mit ihr los zu gehen und sie draußen anzuziehen. Für mich voll in Ordnung. Im Gespräch am nächsten Tag wurde ich dafür jedoch als verantwortungslos eingestuft.
Bis zum nächsten Tag ließ mich diese unangenehme und grenzüberschreitende
verbale sowie nonverbale Kommunikation seitens der Erzieherinnen nicht los. Ich
fühlte mich so unwillkommen und verurteilt und mein Kind wurde es zudem auch:
unangepasst, hört nicht, fügt sich nicht ein. Ich konnte nicht verstehen, wie
man einem 2,5 Jahre altem Kind schon Stempel aufdrücken muss: Du bist so und
so, du bist nicht ok, so wie du bist. Schade, welche aktuelle Fachliteratur wird hier gelesen?
Zudem hatte ich die Erzieherin bereits vor 1,5 Monaten in einem
Gespräch auf diese Stigmatisierung meiner Tochter als "nicht eingefügt" hingewiesen und sie hatte mir zugestimmt,
dass sie eine solche dauerhafte Zuschreibung auch nicht möchte - das hatte mich beruhigt. Beunruhigt hatte mich
hingegen, dass sie bei einem anderen Problem und meinem daraufhin erneuten Gesprächsbedarf sagte, dass es doch vielleicht besser sei, wenn die Dinge im
Kindergarten bleiben und sie mir nur die positiven Dinge erzählen würden – was, wie
bitte, Zensur als Lösung!? Einmal nahm ich direkt wahr, wie eine andere Erzieherin ansetzte, um mir etwas zu erzählen und dann verstummte, weil sie neu war und wahrscheinlich die Anweisung hatte lieber nichts zu erzählen. Denn anscheinend hatte ich an eine von uns bezahlte Kinderbetreuung zu hohe Ansprüche, wenn ich wissen wollte, wie der Tag für mein Kind war und bei Bedarf auch über Rückmeldungen der Erzieherinnen sprechen wollte. Wahrscheinlich war ich einfach zu "aufmüpfig" und kompliziert, wenn ich nicht allem zustimmte, was die Erzieherinnen mir erzählten oder rieten. Ab diesem Punkt ging es mit meinem Vertrauen stark abwärts.
Am Tag nach dem Gespräch auf dem Gang mit der Werkbank suchte ich also wieder das Gespräch mit der
Erzieherin. In diesem erklärte sie mir gleich zu Beginn, dass sie mit unseren
Erziehungsauffassungen nicht einverstanden sind. Endlich sagte sie offen das,
was ich schon lange spürte. Dafür war ich dankbar, wenn auch traurig. Anfangs hoffte ich noch,
dass wir vielleicht nur aneinander vorbeiredeten und ich einiges nochmal präziser erklären könnte. Aber ich merkte schnell, dass
meine Erklärungen nicht viel brachten. Ich fand es schade, dass wir aufgrund von
wenigen Situationen, in denen wir mit unserem Kind im Kindergarten beobachtet
wurden von den Erziehern so unreflektiert und vorschnell problematisiert und verurteilt wurden. Das sagte ich auch offen. Wieder wurde heraus
gestellt, dass meine Tochter sich nicht einfügen würde und es wichtig sei, sich in eine Gemeinschaft einzufügen ( ja, ich finde Gemeinschaft auch gut,
aber hier wurde was anderes gemeint: ohne Widerworte den Anweisungen der
Erwachsenen Folge zu leisten - ich finde ja nicht, dass bedingungsloser Gehorsam eine Gemeinschaft ausmacht!). Im Subtext kam für mich heraus, dass wir als Eltern unfähig sind zu erziehen und unsere Macht zu benutzen um durchzugreifen.
Weiterhin erzählte die Erzieherin im Gespräch, dass sie vor zwei Tagen eine Auseinandersetzung mit meinem Kind gehabt hätte. Sie sei bei allem immer die letzte und saß auch diesmal wieder 10 Minuten beim
Trinken während die anderen schon alle fast fertig angezogen waren. Deshalb habe sie sie dann auch mit in die Garderobe genommen. Dort wollte sie wohl doch noch etwas trinken, was nicht
möglich war, weil alle anderen fertig waren. Nun begann sie das laut Erzieherin lautstark zu verkünden
und wollte sich nicht anziehen. Die Erzieherin habe sie dann angezogen, auch wenn das schwer war, weil mein Kind ja
schon ganz schön Kraft entwickeln würde, wenn sie etwas nicht möchte.
Diese Szene formulierte sie so weich und nett, dass ich nach dem Gespräch ganz benebelt war und erst im Nachhinein in einem Telefonat mit einer Freundin verstanden habe, dass sie meine Tochter trotz heftiger körperlicher Gegenwehr in ihre Klamotten gezwungen hat. Selbst das könnte ich verzeihen, wenn sie sich entschuldigt und erklärt hätte, das es eben eine schwierige Situation war oder ihr die Nerven durchgegangen sind - das kenne ich ja auch. Aber sie erklärte mir, dass es meiner Tochter mal richtig gut getan hätte und es ja auch nicht ginge, dass alle anderen Kinder warten. Nur nebenbei: die Kinder gehen alle selbstständig raus und es gibt auch noch eine zweite Erzieherin.
Sie erklärte weiter: dass das
mal nötig war und meinem Kind mal gut getan habe, Grenzen zu erfahren und das
auch das gemacht wird, was gesagt wird. Es war also einfach aus Prinzip, damit
sie lernt, wer der Stärkere ist, wer hier das sagen hat und das ihre Stimme
schon mal gar nicht zählt, erst recht auch körperliche Grenzen nicht zählen und
der Überlegene letztendlich immer gewinnt. Also altbackene Erziehung mit unaktuellen und angestaubten Praktiken, die
nur ein Ziel verfolgt: das Kinder funktionieren - angepasst, leise und ohne
Widerworte. Angeblich unter der Prämisse, dass
ein Kind auf die Art lernt sich empathisch und rücksichtsvoll in eine Gemeinschaft einzufügen.
Als ich dann erwähnte, dass ich mir jetzt auch besser erklären
könne, dass sie die letzten Tage so viel Druck abgelassen hat nach dem Kindergarten, erklärte mir die Erzieherin, dass es daran nicht
liegen könne, das muss an etwas anderem liegen, denn sie hätte nun wunderbar
gehört, die Fronten wären geklärt (ja, das waren sie wohl) und mein Herzmädchen
hätte nun sofort gehört, wenn sie sie auch nur schief angeschaut hätte (ja,
natürlich, aus Angst und dem Wissen, dass es eh nichts bringt!). Diese ganze
Erklärung finde ich bis jetzt am schlimmsten an der Geschichte. Nicht das Verhalten der Erzieherinnen ist für mich der Knackpunkt, sondern die Einstellungen zu Kindern und Erziehung dahinter.
Doch mein persönlicher Tiefpunkt als
Mutter kam erst noch.
Ich war von dem Gespräch so vernebelt und auch von dem sozialen Druck
von allen Seiten, dass ich nach dem Gespräch versuchte, dass mein Kind die Garderobe
nicht verließ, sie festhielt und trotz weinen und Gegenwehr nicht wegließ und
versuchte sie anzuziehen. Als mein Herzmädchen dann so fertig war, dass sie nur
noch weinte und ich sie nicht beruhigen konnte, wusste ich dass ich mich JETZT
entscheiden muss! Entweder ich/ wir werden so, wie es der Kindergarten von mir/uns will oder wir kommen NIE
wieder.
So wollte ich eigentlich nie sein oder werden und da merke ich immer wieder,
wie ich in meiner Erziehung und natürlichen Prägung darauf gepolt bin,
der Gruppenmeinung gerecht zu werden und mich anzupassen!
Ich ließ dann in dem Moment alle Erwartungen und allen Druck hinter mir, wir
beruhigten uns und wir gingen ohne Jacke und Co vom Kindergartengelände. Wie
ich jetzt weiß, ein letztes Mal.
Dann rief ich besagte Freundin an, erzählte und ließ mich
wieder auf mein Wertesystem zurücksetzten. Bin ich froh, dass ich so jemanden
in dem Moment hatte! Denn schnell war klar, dass wir eine andere Alternative
brauchen und kündigen müssen.
Meinem Mann, der zu Hause auf dem Sprung war, sagte ich nur
wenige Stichworte und auch er sagte sofort: kündigen. Am Abend hatten wir mehr
Zeit und zu meiner Erleichterung war er wirklich voll dabei und sogar noch
klarer als ich und sagte, dass wir sie da jetzt gar nicht mehr hinbringen und
eben andere Lösungen suchen müssen.
So haben wir es auch gemacht und nun gekündigt. Eine unerwartete und traurige Entwicklung wie ich finde, auch für mein Kind, welches dort Beziehungen geknüpft hatte.
Wie geht es euch mit euren Kindergärten: alle(s) zufrieden, Schwierigkeiten oder von vornherein Selbstbetreuer/ kindergartenfrei?
Eure Anne.
PS:
Ich habe einige Ideen für die Eingewöhnungszeit entwickelt und wollte eigentlich schon längst - wie angekündigt - einen Artikel hier darüber schreiben, aufgrund der Entwicklung mit dem Kindergarten konnte ich dies aber nicht. Sonst schreibe ich einfach drauf los, hier ging das nicht. Vielleicht schaffe ich es nun im Nachhinein noch :)
Da machst du mir ja ganz schön Angst...zeigst mir aber auch deutlich worauf ich dann achten kann, wenn es soweit ist. Ward ihr in einer staatlichen oder kirchlichen Einrichtung? Und denkst du diese Einstellung das Kinder funktionieren müssen, liegt an der DDR-Vergangenheit?
AntwortenLöschenViele Grüße!
Erstmal frohes neues Jahr :) Hier war viel los, viel schönes, da habe ich es gar nicht an den Computer geschafft...
LöschenWir waren in einem Kindergarten in freier Trägerschaft, also weder staatlich noch konfessionell. Die staatlichen haben wir schnell ausgeschlossen, da war alles sehr "zack-zack-Erziehung" und zwei kirchliche haben wir uns auch angeschaut, einer war unsere Nummer drei und vll schau ich mir den jetzt auch nochmal genauer an.
Die Überlegung mit der DDR-Vergangenheit hatte ich auch, ich wollte das aber nicht so schreiben, um nicht in diese Kerbe zu schlagen, denn das kann ich ja nicht "beweisen". Es ist natürlich aber so, dass sich viele Ansichten von Generation zu Generation weitertragen und das die meisten der Erzieherinnen dort damals gelernt haben oder zumindest eventuell eine Ausbilderin aus DDR-Zeiten hatten.
Ich wünsche euch eine gute Kindergartenauswahl und vor allem gegenseitige Akzeptanz und Liebe für euer Kind von Seiten der Erzieher.
Liebe Grüße, Anne.
Dir und deiner Familie auch ein gesundes neues Jahr! Ist doch schön,wenn viel los war. ;)
AntwortenLöschenDanke für deine Antwort!
Habe viel ähnliches aus meiner Heimatstadt gehört, deswegen kam ich nur auf den Gedanken. Wir selbst sind mittlerweile in Bayern, wo es nicht so leicht ist, eine nicht kirchliche KiTa zu finden, dafür habe ich schon das Gefühl bisher, dass der Fokus nicht ganz so arg auf dem Funktionieren des Kindes liegt. Dafür hinken sie hier mit der Rollenverteilung hinterher. ;) So ist halt jede Region durch die Vergangenheit geprägt.